Die Forscherin

Prof. Dr. med. Marylyn Addo

Leiterin der Sektion Infektiologie und Tropenmedizin

Zentrum für Innere Medizin

I. Medizinische Klinik und Poliklinik

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf


Warum sind Sie den Schritt in Richtung Infektiologie gegangen? Gab es ein Schlüsselerlebnis, was war die Initialzündung?

 

Ich habe aus meiner persönlichen Historie als Tochter eines Afrikaners aus Ghana wohl schon immer Interesse an den Tropen und eine Affinität zur Tropenmedizin und Infektiologie gehabt. Ich habe zwischenzeitlich jedoch kurz auch mit anderen Bereichen geliebäugelt (Gyn, Pädiatrie, Anästhesie und Intensivmedizin), aber die Leidenschaft für die Innere und Infektiologie hat letztendlich überwogen.
Mein Schlüsselerlebnis und die Initialzündung war dann jedoch eine klinische Rotation auf einer HIV/AIDS Station in Frankreich in den Neunzigern im Rahmen meines Erasmus-Studienjahrs. Die medizinische Komplexität und Neuartigkeit einer zur damaligen Zeit noch unzureichend verstandenen Infektion und die Vielschichtigkeit der Krankheit, auch weit über das rein Medizinische hinaus haben mich damals fasziniert und interessiert. Diese Erfahrung hat mich für HIV/AIDS begeistert und danach habe ich mich für meine Promotion in der Schweiz thematisch in diese Richtung orientiert.  Das Thema HIV/AIDS & Co. hat mich dann weiter klinisch und wissenschaftlich mit Forschung und Praxis auch im afrikanischen Ausland begleitet und schließlich die berufliche Laufbahn und Karriere in der Infektiologie gebahnt und nachhaltig geprägt.

 

Wo und in welcher Position arbeiten Sie heute?

 

Ich arbeite derzeit am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und leite dort die Sektion Infektiologie und Tropenmedizin der Medizinischen Klinik I.  Im Rahmen meiner DZIF-Professur (W2) „Emerging Infections“ leite ich eine Forschungsgruppe, die sich schwerpunktmässig mit der Erforschung neuartiger Erreger, HIV und Impfstoffentwicklung beschäftigt.

 

Würden Sie diesen Weg wieder gehen, was würden Sie anders machen?
   

Ja, ich würde diesen Weg wieder so gehen. Die bisherige Reise hat mir viel Freude gemacht und mich vielfältig neu herausgefordert.  Oft haben sich neue Weichenstellungen ungeplant und etwas überraschend aufgetan, aber bisher waren die Ankunftsbahnhöfe immer spannend. No major regrets bis jetzt - auch wenn sicher nicht alles immer glatt lief. Die Hürden auf meinem Weg haben sicher auch dazu beigetragen, zu formen wer ich bin und wo ich jetzt angekommen bin.

     Welches Thema in der Infektiologie ist für Sie derzeit am interessantesten?
   

Mich reizt das Thema „Emerging Infections“ und Zoonosen derzeit wissenschaftlich sehr. Klinisch beschäftige ich mich am liebsten mit HIV und meine geheime Lieblingsinfektion ist neben der Malaria tatsächlich die Endokarditis.

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